Dies ist eine Info-Seite zu unserem
Poster "Baureihe
150". Das Poster kann im Buchhandel oder privat (über
den Wissenladen) bestellt
werden und kostet 7,50 Euro (bei einer privaten Poster-Einzelbestellung
(1 bis 16 Poster) kommen etwa 7 Euro Versand dazu).
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Wir zeigen hier alle Fotos, die auf unserem Poster abgebildet
sind. Sie wurden, soweit nicht anders angegeben, von Ulrich Sax aufgenommen.
Wir konnten unsere Bildergalerie auf den Postern mit vielen wertvollen
Fotos von Bahnfans ergänzen. Also wollen wir auch unsere eigenen Bilder
der Fangemeinde gerne zur Verfügung stellen. Die Bilder sind in der Reihenfolge
der Loknummer sortiert.
GÜTER GEHÖREN AUF DIE BAHN
Das Güteraufkommen stieg seit 1950 stetig an. Bis 1970 folgten Strasse
und Schiene diesem Trend gleichermassen. Danach nahm der Lkw-Verkehr übermässig
stark zu, die Bahn musste dagegen starke Verluste hinnehmen.
Gründe für die Entwicklung:
- Staatlich subventionierter Ausbau des Strassennetzes
- Massive Streckenstillegungen im Schienennetz
- Verbilligung der Treibstoffkosten für Lkw
- Änderungen in der Güterstruktur
Die Wirtschaft und damit auch die Güterstruktur in Europa haben sich
gewandelt. Nahrungsmittel und halbfertige Waren werden quer durch den Kontinent
gefahren. Durch just-in-time-Produktion verringern sich Lagerkosten und Ladungsgrössen.
Dies und eine einseitig strassenorientierte Siedlungs- und Gewerbepolitik führte
zu einer Zunahme des Lkw-Verkehrs.
SCHIEBEDIENST IN DEN MITTELGEBIRGEN
Die für Güterzüge im Bergland entwickelte Baureihe 150 wurde
im Spessart und an der Geislinger Steige auch zum Schiebedienst herangezogen.
Bis 1987 teilten sie sich die Arbeit noch mit den legendären Krokodilen
der Baureihe 194. Die Einheitselloks der Baueihe 150 sollten Ende der neunziger
Jahre abgelöst werden, doch sowohl im Spessart als auch in Geislingen verzögerte
sich der Wechsel. An der Spessartrampe war es bei den Baureihen 155 und 156
zu Motorüberhitzungen gekommen, was deren Einsatz im Schiebedienst 2001
beendet hatte. Erst 2003 wurden in Laufach die letzten 150er durch die Baureihe
151 abgelöst.
LANGSAMES ENDE DER BAUREIHE 150
1993 begann das Ende der Baureihe 150, die jahrzehntelang aus dem schweren
Güterzugverkehr nicht wegzudenken gewesen war. In diesem Jahr wurde beschlossen,
alle Loks mit Tatzlagerantrieb auszumustern. 150 001 bis 025 waren ab Werk mit
Tatzlagerantrieb ausgestattet worden, alle weiteren mit dem etwas teureren Gummiringfederantrieb.
Beim halbgefederten Tatzlagerantrieb, mit dem auch die Vorkriegselloks ausgestattet
waren, hatte der Motor auf der Achse nicht viel Spielraum und konnte gegenüber
dem Gleis nicht voll abgefedert werden, was den Verschleiss an Rad und Schiene
ansteigen liess.
Mit Gummiringfeder war der Motor voll gefedert. Diese Antriebsart schonte die
Gleise und erleichterte das Anfahren unter schwerer Last. Einige Maschinen mit
Tatzlagerantrieb waren noch gut erhalten und erhielten den Gummiringfederantrieb
von jüngeren Maschinen eingebaut.
Ab 1997 lösten immer mehr Loks der neuen Baureihe 152 die alten Güterzuglokomotiven
ab. Ab 1999 gab es für die 150 keine Hauptuntersuchungen mehr. Alle Loks,
bei denen danach Untersuchungen fällig wurden, wurden in Opladen verschrottet.
Eine Lok nach der anderen verschwand von den Gleisen. Im Frühjahr 2003
waren nur noch 28 Loks im Einsatz, davon noch 6 im Planeinsatz. Darunter befanden
sich auch die letzten Schiebelok-150er in Geislingen.
Nur eine einzige Lok der Baureihe 150 wurde von der Bahn AG als Museumslok
ausgewählt. Wind und Wetter ausgesetzt stand 150 091 jahrelang in Koblenz-Lützel
unter freiem Himmel - ein Monument für den Umgang der Bahn AG mit ihrem
historischen Erbe. Zu den weiteren Zielen der Bahn AG - neben einer Kostenoptimierung
bei der Erhaltung alter Loks - wurde neben einer radikalen Verjüngung des
Lokbestandes auch die Abschaffung der Baureihenvielfalt erklärt. Ob es
noch lange dauern wird, bis Forderungen nach einer Rückverstaatlichung
der Bahn AG laut werden?
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150 001-6, Würzburg-Zell,
Apr 1994 150 128 wurde 1987 als erste 150 orientrot lackiert:
Fahrgestell graubraun, Lokkasten, Rahmen und Dach orientrot, Frontpartien
mit Kontrastfläche auf Stirnseiten lichtgrau. Drei Jahre blieb
sie die einzige Lok in orientrot. Die weiteren Loks wurden zunächst
nicht mehr neu lackiert, da die Bahn die Ausmusterung der Baureihe
beschlossen hatte. Nach der Wiedervereinigung wurden diese
Pläne wieder aufgegeben, und so erhielten zwischen 1990 und
1997 noch 49 andere Loks die orientrote Farbe. 150 001, die im April
1957 als erste 150er ausgeliefert wurde und noch 40 Jahre später
mit einfachen Lampen fuhr, wurde 1999 ausgemustert und ein Jahr
später verschrottet. Nur eine einzige von 194 Loks sollte der
Nachwelt erhalten bleiben. |
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150 011-5, München-Lochhausen,
Juli 1977 Foto: A. Lehnert & R. Wiemann www.eisenbahndiaarchiv.de
Im Lauf der Jahre änderten die grünen Loks ihr Aussehen
oft beträchtlich. Die bis 150 041 eingebauten Einzellampen,
wie sie 1977 die 150 011 bei München noch hatte, wurden später
zum Teil durch Doppellampen ersetzt. Bis 150 041 hatten die Loks
waagrechte Lüftergitter - hier bei 150 011 noch zu sehen -
spätere Loks bekamen Lüftergitter mit senkrechten Lamellen.
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150 021-4, Dieburg, Mai
1996 Foto: R. Wiemann www.eisenbahndiaarchiv.de 150
021 war 1957 in Dienst gestellt worden - in einer Zeit, als die
Hauptlast des Güterverkehrs noch von Dampfloks bewältigt
wurde. Vier Jahrzehnte später fährt sie bereits in orientroter
Farbe durch Südhessen. Die Lok wurde später verkehrsrot
lackiert und nach 45 Jahren 2002 verschrottet. |
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150 040-4, Bebra, Sep 1999
Über vierzig Jahre schon im Dienst und immernoch mit einfachen
Lampen versehen präsentiert sich die blau-beige 150 040 im
Spätsommer 1999 im hessischen Bebra. Zwei Jahr später
wurde die Lok ausgemustert und verschrottet.
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150 043-8, Regensburg,
Mai 1997 150 043 sehen wir hier im Mai 1997 in Regensburg Hbf
auf dem Weg zum nächsten Güterzug in Regensburg Ost. Die
Lok hatte die blau-beige Farbgebung nicht mitgemacht, wurde aber
später noch verkehrsrot gestrichen. 150 043 war als eine der
letzten 150er auch 2003 noch im Einsatz.
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150 051-1, Regensburg,
Feb 2001 Auch im neuen Jahrtausend waren Loks der Baureihe 150
noch in grüner Lackierung anzutreffen, wie hier im Winter 2001
im Bw Regensburg. Das rote Emblem der Bahn AG will nicht so recht
zum historischen Anstrich der Lok passen. Ein Jahr später wurde
die Lok verschrottet. |
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150 055-2, Geislingen,
Juni 1990 Geliefert wurden die Loks der Baureihe 150 ausnahmslos
in grüner Farbgebung: Lokkasten flaschengrün, Rahmen und
Fahrwerk schwarz, Dach weissaluminium, Stromabnehmer und Dachaufbauten
karminrot. Ab 1962 wurde chromdioxidgrün statt flaschengrün
lackiert, ein etwas hellerer Grünton. So wie die in Geislingen
1990 auf weitere Aufträge im Schiebedienst wartende 150 055
präsentierten sich die Loks über etliche Jahrzehnte. |
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150 058-6, Wanne-Eickel,
Juli 1992 Foto: R. Wiemann www.eisenbahndiaarchiv.de
Die umlaufende Regenrinne, mit der alle Loks bis 150 127 ausgeliefert
worden waren, ist hier in Wanne-Eickel bei der 150 058 im Sommer
1992 noch zu sehen. Die 1961 gebaute 150 058 wurde später
orientrot lackiert und nach 40 Jahren 2001 schliesslich ausgemustert.
150 011 war 1994 bereits den Weg des alten Eisens gegangen. |
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150 087-5, Opladen, Mai
2000 Im Mai 2000 wurde auch die orientrote 150 087 in Opladen
verschrottet.
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150 091-7, Geislingen,
Juli 2000 Erbe für die Nachwelt. Museumslok 150 091 aus
Koblenz-Lützel im Sommer 2000 in Geislingen. Im Hintergrund
ein Krokodil der Baureihe 194. Beide Baureihen hatten jahrzehntelang
als Schiebeloks Züge über die Steige nach Amstetten geschoben.
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150 095-8, Göttingen,
Juni 2002 Ab Ende 1998 bekamen 47 Loks noch eine verkehrsrote
Lackierung: Oberbau verkehrsrot, unterer Rahmen und Dachaufbauten
basaltgrau, Fahrwerk tiefschwarz, an der Seite ein Schriftzug DB
Cargo. Darunter war auch 150 027, die zwar verkehrsrot umlackiert
wurde, aber nie zum Einsatz kam, da sie direkt nach der Umlackierung
ausgemustert wurde und im Januar 1999 zum Schrottplatz wanderte.
Die Bahn AG scheute keine Kosten. 198mal wurden die Loks umlackiert,
doch nur eine einzige Lokomotive machte alle vier Farbvarianten
mit (150 065). Die 1963 gebaute 150 095 wurde hier nach fast
40 Jahren Dienstzeit im Sommer 2002 vor den Toren Göttingens
fotografiert. Die Lok war auch schon grün und blau/beige lackiert
gewesen.
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150 097-4, Geislingen/Steige,
Juni 2001 In Geislingen waren Loks der Baureihe 150 wie hier
die 150 097 auch 2001 noch unverzichtbar. Versuche, die 150 durch
die 139 abzulösen, waren gescheitert. Die Baureihe 139 hatte
einfach nicht die Kraft, um die schweren Züge die Steigungsstrecke
nach Amstetten hochzuschieben. So blieben die alten Einheitselloks
wie hier die 150 097 auch im neuen Jahrtausend noch einige Zeit
ein gewohnter Anblick.
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150 126-1, Laufach, Aug
2000 Zwischen Laufach und Heigenbrücken war die Baureihe
150 noch lange im Schiebedienst anzutreffen. 150 128 versah ihren
Dienst bis 2003, als die letzten 150er abgelöst wurden. Hier
steht sie im Sommer 2000 noch in Laufach, vor sich die letzten Einsätze
im Spessart.
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150 141-3, Laufach, Aug
2000 Ab 1975 wurden manche Loks nach dem ozeanblau-beigen Farbkonzept
umlackiert: Rahmen und untere Bereiche des Lokkastens ozeanblau,
obere Bereiche des Lokkastens beige, Fahrwerk graubraun. Insgesamt
waren es 101 Loks, die bis 1986 diesen Anstrich erhielten. Danach
wurde das nächste Farbkonzept eingeführt. Nicht mehr im
besten Zustand zeigt sich hier mit 150 141 eine der letzten Schiebelok-150er
an der Spessartrampe im Sommer 2000. Im März 2001 wurde sie
verschrottet. |
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150 152-7, Offenau, Okt
1984 Ernteeinsatz. An einem nebligen Sonntagmorgen im Oktober
1984 hat 150 152 hier soeben einen Zuckerrübenzug aus offenen
O-Wagen ins Südzuckerwerk Offenau an der Bahnlinie Heilbronn-Heidelberg
gebracht. Der Gleisanschluss war von Anfang an elektrifiziert. Industrie
und Landwirtschaft profitierten gleichermassen von der leistungsfähigen
Güterzuglokomotive. Hier ist es die Südzucker-AG Mannheim/Ochsenfurt,
einer der grossen Betriebe in dieser Region des Neckartals. Auch
wenn es für die 150 152 im Gegensatz zum Lkw-Verkehr keine
Sonntagsfahrverbote gab - nach 1970 verlagerte sich auch der landwirtschaftliche
Güterverkehr zunehmend auf die Strasse. Nur bei grossen Ladungsmengen
blieb die Bahn gegenüber dem Lkw im Vorteil. Der Einsatz dieser
Lok, die später orientrot lackiert wurde, endete nach 30 Jahren
Dienstzeit im Herbst 2000 auf dem Schrottplatz in Opladen. |
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150 179-0, Kirchheim/Neckar,
Apr 1994 Die letzten Einheitselloks wurden 1973 gebaut, darunter
die 150 179, die hier im Frühling 1994 mit einem Güterzug
in Kirchheim am Neckar wartet. Die Lok wurde nie umlackiert, 1999
ausgemustert und bald danach in Opladen verschrottet.
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150 180-8, 150 088-3, 150
184-0, Opladen, Aug 2000 Trauriger Anblick. Die Kästen
der beiden grünen 150er sind bereits in zwei Teile zerlegt,
beide Stirnfronten wurden jeweils nebeneinander aufgestellt. Ganz
links die orientrote 150 088, daneben die grüne 150 184, rechts
150 180. Mit der 150 091 sollte nur eine einzige von 194 Loks der
Baureihe 150 für die kommenden Generationen erhalten bleiben.
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150 186-5, Vorderdenkental,
Mai 2002 Foto: I. Ehrlich www.eisenbahndiaarchiv.de
Die Stärke der Bahn liegt traditionell im Transport von Massengütern,
darunter Kohle, Erze, Steine und Erden. Dies wird sich auch im 21.
Jahrhundert nicht ändern. 150 186 hat hier im Frühjahr
2002 bei Ulm einen Zug dieser Gütergruppe am Haken. |
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150 188-1, Gundelsheim/Neckar,
Nov 1989 Jahrzehntelag waren es die Einheitsloks der Baureihe
150, die ihre langen Güterzüge vorbei am Gundelsheimer
Schloss durch das Neckartal zogen. Im Spätherbst 1989 versieht
die bis zuletzt grün lackierte 150 188 zuverlässig ihren
Dienst. Zehn Jahre später wurde sie ausgemustert, im März
2000 verschrottet.
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150 194-9, Gundelsheim,
Okt 1984 Als letzte Lok ihrer Baureihe wurde 150 194 im März
1973 in Dienst gestellt. Zu dieser Zeit wurden bereits massive Einbrüche
im Güterzugverkehr verzeichnet (Fig. 2). Immer mehr Gelder
wurden in den Ausbau des Autobahnnetzes investiert, während
die Bundesbahn gleichzeitig massive Streckenstillegungen vornahm.
Einhergehend mit dieser Entwicklung änderten sich die Strukturen
im Güterverkehr, sodass bei den immer weiter reduzierten Leistungen
schon wenige Jahre später 1976 sämtliche Dampfloks aus
dem Plandienst entfernt werden konnten. 1984, als erstmals
mehr Güter auf der Strasse als auf der Schiene transportiert
wurden, zieht 150 194 diesen Güterzug durch das Neckartal.
Direkt hinter der Lok sind Kesselwagen eingestellt. Die Lok lief
27 Jahre und behielt die grüne Farbe bis zu ihrer Verschrottung
im Herbst 2000 bei.
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FIG. 1. BAUPLÄNE BR
150. A. MASSZEICHNUNG. B. INNENANSICHT. DB 150 Länge
19.49 m Dienstgewicht 125 t (ab 150 026: 128 t, ab 150 042:
126 t) Radsatzanordnung Co' Co' 100 km/h Baujahre 1957-1973
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FIG. 2. ENTWICKLUNG DES
GÜTERVERKEHRS IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 1950-1996.
Schiene, Wasser, Strasse, Rohr, Luft. 0-600 Mio t. Quellen:
BMV (1991), DIW (1998) |
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FIG. 3. ANTEILE DER GÜTERGRUPPEN
AM GESAMTEN GÜTERVERKEHRSAUFKOMMEN IN DER BUNDESREPUBLIK 1965-1990.
Legende: Kohlen, Erze Landwirtschaft Metall, Mineralien
Dünger, Chemie Fertigprodukte, Nahrung Erdöl
Quelle: BMV (1991) |
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Online-Links: www.elektrolok.de
www.baureihe150.de
www.leo.org/information/freizeit/bahn/tfz/br150.html
www.db-loks.de/tfz/150.html
www.eisenbahndiaarchiv.de
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Literatur: HERTWIG R 1995. Die
Einheitselloks der DB - E 10, E 40, E 41, E 50. - EK-Verlag, Freiburg.
OBERMAYER H J 1970/1990. Taschenbuch deutsche Elektrolokomotiven.
- Franckh, Stuttgart. OBERMAYER H J 1982. Elektrolokomotiven.
Deutsche Eisenbahnen. - Franckh, Stuttgart. OBERMAYER H J &
ANDREAS H D 1999. E 40, E 41, E 50. - Sonderausgabe IV/99 Eisenbahn-Journal,
H. Merker Verlag, Fürstenfeldbruck. |
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