Dies ist eine Info-Seite zu unserem
Poster "Baureihe
103". Das Poster kann im Buchhandel oder privat (über
den Wissenladen) bestellt
werden und kostet 9,50 Euro (bei einer privaten Poster-Einzelbestellung
(1 bis 16 Poster) kommen etwa 7 Euro Versand dazu).
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Wir zeigen hier alle Fotos, die auf unserem Poster abgebildet
sind. Sie wurden, soweit nicht anders angegeben, von Ulrich Sax aufgenommen.
Wir konnten unsere Bildergalerie auf den Postern mit vielen wertvollen
Fotos von Bahnfans ergänzen. Also wollen wir auch unsere eigenen Bilder
der Fangemeinde gerne zur Verfügung stellen. Die Bilder sind in der Reihenfolge
der Loknummer sortiert.
BAUREIHE E 03 - EINE LOK SCHREIBT GESCHICHTE
Auf der Internationalen Verkehrsausstellung IVA wurden in München 1965
die vier Prototypen (E03 001 bis 004) der formschönen E-Lok mit dem gerundeten
Vorbau
vorgestellt. Die Bundesbahn bot dem staunenden Publikum zwischen
München und Augsburg erstmals planmässige Hochgeschwindigkeitsfahrten
mit 200 km/h an.
Ab 1968 wurden die Loks als Baureihe 103 bezeichnet. 1971-1974
wurden 145 Serienmaschinen hergestellt, äusserlich von den Prototypen durch
eine zweite Lüfterreihe leicht zu unterscheiden.
Ab Winter 1971/1972
bespannten die neuen Loks der BR 103 die Intercities, die jahrelang rein erstklassig
gefahren wurden. 1979 wurde das zweiklassige Intercity-Netz mit Stundentakt
eingeführt, dessen Züge mit 10-12 Waggons die rot-beigen 103er nun
über ein Jahrzehnt Tag und Nacht zogen.
Kein anderes europäisches
Land war dieses Wagnis - Fernzüge im Stundentakt fahren zu lassen - bisher
eingegangen. 200 Mio DM investierte die Bundesbahn in einen neuen Anstrich ihrer
Züge. Die 103 wurde bald zur beliebtesten Lok des Landes und prägte
das Bild der Bundesbahn. Nach Aufnahme des planmässigen ICE-Verkehrs 1991
wurden die 103 in den Interregio-Verkehr abgezogen, aus dem sie dann durch frei
werdende 120 und 101 wieder verdrängt wurden. Der Stern der Baureihe 103
begann immer mehr zu sinken. Dennoch waren 1995 immer noch 142 von ursprünglich
149 gebauten Loks im Einsatz.
Nach 1997 fielen fast alle Loks der Baureihe
103 einem zweifelhaften Verständnis kurzfristiger Gewinnmaximierung der
Bahn AG zum Opfer und verschwanden für immer von den Schienen des Landes.
Die 103, die wie kaum eine andere Maschine deutsche Industriegeschichte geschrieben
hatte, wurde Lok für Lok gnadenlos ausgemustert und kostenpflichtig verschrottet,
selbst wenn sie sich noch in tadellosem Zustand befanden.
Versuche, wenigstens
einige der historisch bedeutenden Loks für Museen zu retten, scheiterten
an der kompromisslosen Haltung der Bahn AG. Hintergrund war die Angst vor möglichen
Konkurrenten, die die Loks aus Museen aufkaufen und im Linienverkehr zum Einsatz
bringen könnten.
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103 002-2, Würzburg,
Mai 1988 Als sie 1965 entwickelt wurde, war sie Weltspitze -
im Gegensatz zum ICE, dessen Technik den französischen TGVs
noch lange hinterherhinkte. 103 002 steht hier zwei Jahrzehnte nach
Dienstbeginn in Würzburg. Die Prototypen hatten noch keine
zweite Lüfterreihe und unterschieden sich leicht in der Farbgebung.
Diese Lok kam nach 1988 ins Dampflok-Museum Neuenmarkt-Wirsberg,
wo sie sich Jahre später unter freiem Himmel abgestellt in
einem beklagenswerten Zustand befand. |
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103 101-2, Kelsterbach,
Juli 1992 Foto: R. Wiemann www.eisenbahndiaarchiv.de
Für den Lufthansa-Zug wurde im Frühjahr 1991 die 103 101
mit einer eigenen Lackierung versehen: Oberbau und Hauben mit Lüfter
lichtgrau, Stromabnehmer rot, Oberteil Aufbau Rahmen melonengelb,
unterer Teil des Oberbau, Rahmen und Laufwerk dunkelgrau,Laufwerk
graubraun, Anschriften nachtblau. Mitte der Längsseite "Lufthansa
Airport Express" blau, Lufthansa-Kranich grau aufgeklebt. Kleines
DB-Emblem (seitlich neben der EDV-Nummer) rot. Hier hat die
Lok im Sommer 1992 den Lufthansa-Zug bei Kelsterbach am Haken und
erreicht in wenigen Minuten den Frankfurter Flughafen. 103
101 war 1971 die erste Serien-103 gewesen. Nach 1993 wurde sie orientrot
umlackiert, abgestelt und 2002 an das Museum in Darmstadt-Kranichstein
verliehen. |
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103 108-7, Köln, Mai
1998 Ablösung in Köln - 103 108 mit Nachtzug aus Wien
auf einer ihrer letzten Einsätze neben einem ICE in der neuen
Halle des Kölner Hauptbahnhofs 1998. Seit 1971 war diese Lok
im Einsatz gewesen. Doch der Respekt der Bahn vor ihren eigenen
historischen Leistungen hielt sich in enttäuschend engen Grenzen.
Drei Jahre nach dieser Aufnahme wurde auch die 103 108 in Opladen
verschrottet. |
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103 109-5, Stuttgart, Aug
1986 Eine abweichende Lackierung hatte 103 109, die mit einem
silbernen Pfeil am Lüftergitter ausgestattet war. Hier steht
sie im Sommer 1986 ohne DB-Emblem vor dem TEE 17 Rheingold in Stuttgart.
Auch 103 109 wurde zur Enttäuschung von Eisenbahnfreunden 2001
nach 30 Jahren Dienst verschrottet.
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103 114-5, bei Regensburg,
Juni 1996 Sie fuhren, bis ihnen die Puste ausging. 30 Jahre
lang waren sie täglich im Einsatz und legten mit ihren Intercities
weitere Strecken zurück als andere Loks. Am Ende ihrer Zeit
waren sie verbraucht und Störungen häuften sich. Diese
Lok erlitt 1999 einen Kabelbrand und wurde 2000 verschottet.
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103 119-4, Stuttgart, Juni
1987 Rot/beige war die ursprüngliche Farbgebung aller Loks
ab Werk: Oberbau beige mit silbernen Lüftungsgittern, oberer
Teil Aufbau und Brückenrahmen purpurrot mit beigem Absetzstreifen,
unterer Teil Rahmen und Schürzen schwarzgrau, Zierstreifen
in Frontpartien purpurrot, Stromabnehmer feuerrot, Laufwerk schwarzgrau.
Ab 1975 hatten einige Maschinen auch einen roten Rahmen. Auch nach
1987 wurden immer wieder einzelne Loks in der beliebten rot/beigen
Farbgebung lackiert. 103 119, die hier im Sommer 1987 aus Stuttgart
abfährt, wurde später orientrot lackiert, scheiterte 1996
schliesslich an der Geislinger Steige und brannte bei Amstetten
aus. Sie wurde danach ausgemustert und verschrottet. |
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103 124-4, Passau, Feb
1994 Ab Juni 1987 (erstmals 103 115) wurden die Loks der Baureihe
103 in orientrot umlackiert: Rahmen und Lokkasten orientrot, Frontpartien
mit Kontrastfläche auf Stirnseiten lichtgrau, Laufwerk und
Unterbau graubraun, Umrandungen der Lüftergitter (teilweise
auch die Gitter, nicht bei 103 115, 153 und 240) grau. Gusseiserne
DB-Schilder an Front und Brückenrahmen sowie Herstellerangaben
wurden entfernt. Die im unbeliebten Orientrot lackierte 103
124 wartet hier 1994 in Passau. Fünf Jahre später wurde
sie ausgemustert und bald danach verschrottet.
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103 132-7, Gundelsheim,
Mai 1989 Nicht nur Intercities zog die 103 in den achtziger
Jahren: 103 132 mit D 890 bei der Fahrt durch Gundelsheim am Neckar.
Diese Lok hatte 1976 den Rahmen der Unfalllok 103 106 erhalten und
blieb bis zuletzt rot/beige. Nach Dienstende diente sie als Heizlok
in Neuaubing, sie soll in Nördlingen erhalten bleiben. |
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103 134-3, Oberwinter/Rhein,
Aug 1986 In den 80er Jahren zogen die Loks der Baureihe 103
die rot-beigen Intercities über die schönsten Eisenbahnstrecken
Deutschlands, wie hier an der linken Rheinstrecke. Es war die goldene
Zeit dieser eleganten Lokomotiven. |
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103 138-4, Lüneburg,
Sep 1988 Nach 1988 wurde die 103 zunehmend in den Interregio-Verkehr
abgezogen, wie dieses Bild der 103 138 in Lüneburg dokumentiert.
Diese Lok entgleiste zehn Jahre später in Münster und
wurde kurz danach verschrottet.
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103 143-4, Geislinger Steige,
Juli 1987 Die für Eisenbahnfotografien mit Abstand beliebteste
Stelle war schon lange die Geislinger Steige zwischen Geislingen
und Amstetten auf der Strecke von Stuttgart nach Ulm. Schon Carl
Bellinrodt fotografierte hier in den 1930er Jahren. Die steile
Strecke forderte die Lokomotiven vor den 500 Tonnen schweren Intercities
wie nirgendwo anders in Deutschland. Intercities mit über 13
Wagen wurden mit Schiebeloks über die Steige geschoben. 1987
waren das noch die berühmten Krokodile (Baureihe 194).
Die hier fotografierte 103 143 brannte 1997 im Ausbesserungswerk
in Opladen bei Leverkusen aus und wurde noch im selben Jahr verschrottet.
Andere Loks, wie die 103 119 und die 103 204, scheiterten an der
Geislinger Steige und brannten dort aus.
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103 154-1, Lahr, Mai 1987
Foto: I. Ehrlich www.eisenbahnarchiv.de Auf dem Weg von
Karlsruhe nach Basel - 103 154 mit einem Intercity im Frühjahr
1987 bei Lahr in Baden. Die 1971 gebaute Lok wurde später orientrot
lackiert und 2001 verschrottet.
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103 163-2, Nürnberg,
Sep 1985 Wie die 103 163 im Spätsommer 1985 auf dem Hauptbahnhof
in Nürnberg präsentierten sich die beliebtesten Lokomotiven
der Bundesbahn über viele Jahre in rot-beigem Anstrich. Nach
1987 wurde diese wie auch viele andere Loks orientrot lckiert, 2003
wurde sie verschrottet. Nur wenigen Loks der Baureihe 103 blieb
dieses Schicksal erspart. Wie andere Loks dieser leistungsfähigen
Baureihe hatte auch die 103 163 am Ende 13 Millionen km zurückgelegt
- 325mal um die Erde.
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103 168-1, Geislingen,
Mai 1987 Die elegante Baureihe 103 als Aushängeschild der
Deutschen Bundesbahn, so wie sie die Nation kannte: in rot-beigem
Anstrich mit gusseisernem DB-Emblem und pausenlos im Einsatz auf
den schwierigsten Strecken der Bundesrepublik, wie hier in Geislingen
vor der berühmten Steigungsstrecke. Drei Jahrzehnte versah
die 103 168 wie die anderen Serienmaschinen ihrer Baureihe ihren
Dienst und legte dabei 10 Millionen Kilometer zurück - 15mal
von der Erde zum Mond und zurück. Später orientrot gestrichen,
wurde sie 2000 ausgemustert und kurz darauf verschrottet.
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103 174-9 (hinten) und
103 134-3, Köln, Dez 1992 103 in alter und neuer Farbgebung
nebeneinander im Kölner Hauptbahnhof. Die Frist der hinteren
Lok lief zwar erst 2005 ab, sie wurde aber schon vor Fristablauf
2003 verschrottet. Der Bahn konnte es nicht schnell genug gehen.
Die vordere 103 134 war bereits 1997 verschrottet worden. Kaum eine
103 blieb der Nachwelt erhalten. |
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103 178-0, bei Spay, Sep
1992 103 178 mit Intercity in typischer Zusammenstellung in
den 90er Jahren bei Spay auf der Rheinstrecke zwischen Bingen und
Koblenz. Nichts spiegelte die Planlosigkeit in den Chefetagen der
Bahn deutlicher wieder als das völlig chaotisch wirkende Erscheinungsbild
ihrer Züge, deren Wagen und Loks die meiste Zeit als ein wirres
Durcheinander verschiedener modischer Designvorschläge fuhren.
Diese Lok, die hier bereits zwanzig Jahre gefahren war, wurde später
orientrot lackiert, nur um wenige Jahre danach verschrottet zu werden.
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103 184-8, Göttingen,
März 1999 Nachtschicht in Göttingen im Frühjahr
1999. 30 Jahren lang waren sie Tag und Nacht im Einsatz. 103 184
wurde 2001 noch einmal rot/beige lackiert, obwohl ihre Frist 2002
auslief. Diese Lok soll als Museumslok erhalten bleiben.
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103 195-4, Karlsruhe, Juli
1998 Die orientrote Lackierung mit der hellgrauen Frontpartie
wurde der formschönen 103 nicht gerecht, der einmalige, gerundete
Vorbau kam kaum noch zur Geltung. Die 103 wirkte wie jede andere
Lok. 103 195, hier 1998 in Karlsruhe, wurde 2001 nach Opladen überführt
und noch im selben Jahr verschrottet.
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103 214-3, Bingen, Sep
1993 103 214 von vorne.
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103 220-0, Dortmund, Okt
1995 Foto: R. Wiemann www.eisenbahndiaarchiv.de 103
220 wurde 1995 für den Touristikzug mit einer eigenen und sehr
beliebten Farbgebung versehen: Oberbau im oberen Drittel himmelblau
und reinweiss, im mittleren Drittel smaragdgrün und verkehrsgelb,
unteres Drittel mit Rahmen saphirblau, Stromabnehmer rot, Unterbau
tiefschwarz. Die lange Zeit vielleicht beliebteste deutsche
Lok wurde 2002 abgestellt und dem Eisenbahnmuseum Neustadt/Weinstrasse
übergeben.
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103 233-3, Göttingen,
Sep 2002 Das verkehrsrote Farbkonzept wurde ab 1996 eingeführt,
doch die Bahn hatte die 103 bereits aufs Abstellgleis geschoben
und nur noch zur Verschrottung vorgesehen. Die Modellbahnfirma Roco
übernahm die Kosten für einen verkehrsroten Anstrich der
vorher orientroten 103 233: Oberbau verkehrsrot, unterer Rahmen
und Dachaufbauten basaltgrau, Unterbau tiefschwarz. Die Lok
war als eine der letzten 103er auch 2003 noch im Dienst. Viele Loks,
deren Frist noch gar nicht abgelaufen war, waren zu diesem Zeitpunkt
bereits verschrottet.
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750 003-6, Regensburg,
Apr 1998 103 222 wurde 1998 zur Messlok auserkoren und in 750
003 umbenannt. Damit blieb dieser Lok vorerst der Schneidbrenner
erspart. Wenige Tage nach der Umbenennung wurde sie bereits mit
einem Messwagen in Regensburg fotografiert. |
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Unbekannte 103 (2. Lok
von vorne), Opladen, Mai 2000 Die Fahne der Nation stände
besser auf Halbmast - heimliches Foto vom Schrottplatz in Opladen
im Mai 2000. In der Bildmitte eine verschrottete 103, dahinter der
Zaun des mit NATO-Draht und scharfen Hunden gegen Souvenirjäger
abgesicherten Geländes. |
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FIG. 1. BAUPLÄNE BR
103 101-215 (103 216-245). A. MASSZEICHNUNG. B. INNENANSICHT.
DB 103 Länge 19.50 m, ab 103 216: 20.20 m Dienstgewicht
116 t Radsatzanordnung Co' Co' 200 km/h Baujahre 1971-1974 |
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FIG. 2. KERNLINIEN DES
INTERCITY-NETZES 1979-1991. Jede Stunde - jede Klasse. Deutschland
im Stundentakt. Völlig überraschend erwirtschaftete die
Bundesbahn bereits im ersten Fahrplanjahr 1979-1980 ein unerwartetes
Plus von 80 Millionen DM. Das zweiklassige Intercity-Konzept war
ein voller Erfolg. Es schuf die Grundlagen für weitere Investitionen
in die Bahn, die Politiker in den 70er Jahren bereits aufs Abstellgleis
geschoben hatten.
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Online-Links:
www.103online.de
www.103er.de www.zugindianer.de
www.ic-lok.de |
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Literatur: DOSTAL
M. 2002. Baureihe 103. - GeraMond, München. KLEE C. 1996.
25 Jahre IC-Verkehr. - Eisenbahnjournal 1/1996, H. Merker, Fürstenfeldbruck.
KOSCHINSKI K. 2002. Mythos E03 - Die Intercity-Legende. - H. Merker,
Fürstenfeldbruck. Loks und Triebwagen 2000. - Eisenbahn
Kurier-Aspekte 15. Triebfahrzeuglexikon 1998. - Eisenbahn Kurier-Special
49, Freiburg. OBERMAYER H J. 1970. Taschenbuch Deutsche Elektro-Lokomotiven.
- Franckh, Stuttgart. WOLF C. 2001. Adieu Baureihe 103. - Eisenbahn-Kurier
Special 61, Freiburg. WOLF C & ERNST C. 2002. Baureihe 103.
Die Geschichte der berühmten Intercity-Ellok. - EK-Verlag,
Freiburg. |
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