Tertiär

Infoseite zum Thema Erdgeschichte von Planet Poster Editions

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Ziel dieser Seiten ist es, Informationen über Erdgeschichte zu vermitteln, Werbung für unser Poster zu machen und die abgebildeten Zeichnungen und Grafiken zu erläutern.
Wir haben dazu einige Bilder aus unserem
Poster "Lebendiger Planet" auf diesen Seiten vorgestellt. Alle Bilder und Texte sind von uns selbst entworfen und urheberrechtlich geschützt; wenn Sie Bilder oder Texte reproduzieren wollen, können Sie unter uns gerne kontaktieren (Kontakt)*. 

 

Tertiär - Säugetiere, Vögel und moderne Landpflanzen

 

Tertiär - Tertiary

Neogen:
Pliozän: Piacenz, Zancla
Miozän: Messin, Torton, Serravalle, Langhe, Burdigal, Aquitan
Paläogen:
Oligozän: Chatt, Rupel
Eozän: Priabon, Barton, Lutet, Ypres
Paläozän: Thanet, Dan

Tertiär

Tertiary
Die Saurier-Urwelt wird abgelöst von Säugetieren, die sich nun über den Planeten ausbreiten. Die Blütenpflanzen dominieren jetzt die gesamte Pflanzenwelt.  

 

66 bis 1,81 Mio Jahre


Nachdem die letzten Staubwolken des Yucatán-Meteoriteneinschlags verflogen und die letzten Dinosaurier für immer versunken sind, beginnen die Überlebenden, die Besetzung der freigewordenen ökologischen Nischen neu zu regeln.
Dabei gelingt es den im Grunde nachtaktiven Säugetieren (Mammalia) relativ schnell, die Lebensräume der Saurier auf dem Land und in den Meeren zu übernehmen. Die Beuteltiere (Marsupialia) sind außerhalb Australiens kaum in der Lage, mit den modernen Säugetieren (Placentalia) zu konkurrieren und sterben in vielen Kontinenten wieder aus. Frösche, Schlangen und Vögel werden immer formenreicher, letztere übertreffen die Säugetiere bald an Vielfalt.
Auch bei den Landpflanzen gibt es Veränderungen: die Anfang der Kreide noch dominierenden Nacktsamer (Coniferales, Cycadales, Ginkgophyta etc.) werden im Tertiär immer weiter an die klimatisch extremen Randgebiete verdrängt, fast alle Lebensräume werden nun von den Blütenpflanzen (Magnoliophyta, = Angiospermen) dominiert. Als die grasartigen Pflanzen (Liliopsida) lernen, sich vor starker Abweidung durch ständiges Nachwachsen der Halme zu schützen, werden sie immer bedeutender, und es entstehen ausgedehnte Grasländer.

Das Meer erhält nach dem Aussterben der Ammonoidea, Belemnoidea, Rudisten, Plesiosaurier und Fischsaurier (Ichthyosaurier) ein anderes Gesicht. Von nun an werden die Meere von den modernen Knochenfischen (Teleostei) dominiert. Die Nischen der Meeressaurier werden im Tertiär bald von Säugetieren (Mammalia) wie Walen, Delfinen und Seekühen übernommen. Algen bilden zusammen mit Korallen feste Kämme, sodaß Riffe nun auch vor Küsten mit starker Brandung gedeihen können.
Seesterne (Asteroidea) und Seeigel (Echinoidea) sind in den Meeren des Tertiär häufig, ebenso Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia).
Von den beschalten Kopffüßern (Ammonoidea, Belemnoidea, Nautiloidea), die über 400 Millionen Jahre die Meere beherrschten, verbleiben nicht mehr als ein paar Nautiloidea-Arten. Geoökologisch ohne Bedeutung überleben sie im tiefen Indopazifik. Die in der Kreide neu entstandenen achtarmigen Tintenfische ohne äußere Schale (Octapoda) übernehmen die Lebensräume der beschalten Vorfahren, sind aber eher selten.

Kalte Meeresströme führen am Ende zu einer Abkühlung des Klimas.

Leitfossilien
Mikrofossilien, vor allem Foraminifera, nehmen bei der Datierung im Tertiär eine immer bedeutendere Stellung ein, daneben wird auch mit Schnecken (Gastropoda) und Muscheln (Bivalvia) Stratigraphie betrieben.
 

Kontinentalverschiebung

Antarktika erreicht den Südpol und vereist, wodurch der Meeresspiegel absinkt und die überfluteten Gebiete Laurentias, Australiens und Afro-Arabiens wieder landfest werden läßt. Fennoscandia und Asia werden zu Eurasien vereinigt.
Im Zuge der Ausweitung des Indischen Ozeans wird Indien mit hoher Geschwindigkeit nach Norden geschoben, bis es schließlich an Eurasien stößt und dabei eines der höchsten Gebirge in der Geschichte des Planeten, den Himalaya, aufwirft.
Der Atlantik weitet sich nach Norden aus, durch seine Seitenarme wird Grönland von Nordamerika und von Eurasien getrennt. Afro-Arabien wird nach Norden verschoben, bis es wenige Millionen Jahre später an Eurasien andockt. Dies bedeutet das Ende des Tethys-Ozeans, dessen letzte Reste das heutige Mittelmeer bilden. Das Rote Meer entsteht und trennt Afrika von Arabien.
Zeitweise bestehen im Tertiär noch Landbrücken zwischen Eurasien und Nordamerika, am Ende auch zwischen Nordamerika und Südamerika. Sie stellen wichtige Wanderwege für die Landsäugetiere dar.

Tertiär-Kontinente



Quartär

Das Quartär (1,85 Mio Jahre) wird aus Tradition und praktischen Gründen vom Tertiär (66 Mio Jahre) abgetrennt. Diese Abtrennung geht zurück auf eine Zeit, in der die Vorstellungen über geologische Zeiträume noch krassen Fehleinschätzungen unterlagen.
Dieses Problem wurde bald erkannt. Bei einem Kongress in London 1948 wurde Einigung darüber erzielt, daß das eiszeitliche Klima als Kriterium zur Abgrenzung von Tertiär und Quartär herangezogen werden sollte. Später wurden in neu untersuchten Erdteilen Eiszeit-Spuren entdeckt, die etliche Millionen Jahre älter sind, womit dieser Abgrenzung die Grundlage entzogen war.
Aus heutiger Sicht gibt es kaum ein objektives Kriterium, mit der vor 1,81 Mio Jahren ein völlig anderes Zeitalter begonnen haben sollte.
Da es noch keine allgemein anerkannte Übereinkunft gibt, können die Namen der Zeitalter noch verändert werden. Einige Forschende sind der Meinung, daß das Tertiär zu verallgemeinernd sei und lieber von Paleogen und Neogen die Rede sein sollte. Das Quartär kann entweder zum Neogen gestellt werden (MINTZ 1981), oder unabhängig bleiben.
Wie die letzten paar Mio Jahre aufgeteilt werden, ist aber letztlich belanglos für das Verständnis der Geschichte der Erde.


Weitere Informationen:

Poster "Lebendiger Planet": Das Poster, auf dem alle hier gezeigten Bilder übersichtlich abgebildet sind.
Zum Poster gibt es auch ein
Beiheft, das wie das Poster ebenso über den Wissenladen (hier der Link zur Bestellung des 36seitigen Beihefts) bestellt werden kann und aus dem die Texte hier entnommen sind.
Alle einzelnen Infoseiten zu diesem Thema:
Archaikum/Erdurzeit, Proterozoikum, Kambrium, Ordoviz, Silur, Devon, Karbon, Perm, Trias, Jura, Kreide, Tertiär/Quartär.

Entwicklungsgeschichte der Menschen: Das Poster über die letzten 4 Millionen Jahre Menschheitsgeschichte. Von den Ursprüngen in Afrika bis heute.

* Schüler, die im Unterricht Referate halten wollen und die Bilder dafür verwenden möchten, können das selbstverständlich tun und brauchen nicht extra nachzufragen.

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