Francisco Welter-Schultes (2012):
European non-marine molluscs,

a guide for species identification

- Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken -

European non-marine molluscs

760 Seiten (davon 78 Seiten Quick identification)
1600 Farbfotos von Weichtieren (Landschnecken, Süsswasserschnecken, Süsswassermuscheln)
2150 Artbeschreibungen (jeweils mit kurzer Beschreibung, Grösse, Lebensraum, dazu falls bekannt Fortpflanzung, Biologie, Gefährdungsgrad)
2150 Verbreitungskarten
Literaturliste mit 2300 Quellen
Alphabetischer Index

Grösse A4 (30 x 21 cm)
VK-Preis 128.00 EUR     -     ISBN 978-3-933922-75-5

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Autor ist der deutsche Malakologe Francisco Welter-Schultes. Das Buch wurde ein einem relativ einfachen Englisch geschrieben und hat auch eine kurze deutsche Einleitung.

Im Buch werden alle europäischen Binnenmollusken vorgestellt*, etwa 2090 Arten von Schnecken und 53 Muscheln. In etlichen Gruppen ist die Artabgrenzung umstritten oder in laufender Bearbeitung, daher können die Artenzahlen nur ungefähr angegeben werden. Erstaunlich viele Gruppen in Europa sind nur wenig erforscht. Dazu gehören beispielsweise auch die grossen Weinbergschneckenarten, die als einzige sogar Bedeutung in der menschlichen Ernährung haben.
Europa schliesst Zypern und die halbe Türkei ein, ohne die ostatlantischen Inseln (Kanaren, Madeira-Gruppe, Azoren) und ohne die Kaukasus-Region. Im Osten reicht das Bearbeitungsgebiet bis etwa in die Moskauer Region. Island ist auch dabei.

*alle ohne die etwa 400 Arten der Hydrobien, das sind sehr kleine Quellschnecken, die nur sehr kleine Verbreitungsgebiete haben und die praktisch nur die Spezialisten kennen.

Fast alle Bilder wurden im Museum Haus der Natur Cismar (www.hausdernatur.de) aufgenommen (Sammlung Vollrath Wiese), mit Vollrath Wieses Hilfe und Fotolabor. Die Arten, von denen keine Bilder im Buch abgebildet sind, sind im Haus der Natur Cismar auch nicht vorhanden gewesen. Sehr erfreulich wäre es, wenn solche Arten dem Museum gespendet werden würden. Diese könnten später fotografiert und in einer eventuellen Neuauflage dieses Buches abgebildet werden.

Der Clou des Buches ist eine spezielle 80seitige Einlage (Quick identification), die am Ende des Buches als "Schweizer Broschüre" stabil eingebunden ist und separat aufgeschlagen werden kann:

European non-marine molluscs book
Diese Quick-ID zeigt nur Landkarten und Fotos (und enthält quasi alle 2150 Arten) und erlaubt eine sehr schnelle Eingrenzung von eventuell zutreffenden Arten. Erfahrungsgemäss lassen sich mit dieser Quick-ID bereits etwa 70-80 % der Arten einer Fundstelle sicher ansprechen. Die Quick-ID lässt sich separat blättern (man kann die Seiten nach links in das Buch hineinblättern, und also 3 Seiten immer gleichzeitig offen liegen haben).

Die Quick-ID wurde speziell dafür entwickelt, eine schnellere Arbeit zu ermöglichen. Schnelles und effizientes Arbeiten ist im heutigen Wissenschaftsbetrieb unerlässlich. Bei mehr als 2000 Arten wird es sehr schwierig, den Überblick zu behalten. Auch in schwierigen Gruppen erlaubt die Quick-ID sehr schnell, mögliche Arten einzugrenzen und diese dann im Hauptteil nachzuschlagen.
Die Quick-ID wurde sogar von fachfremden Nicht-Spezialisten ohne jegliche Schnecken-Vorkenntnisse gestestet. Ihnen gelang es in relativ kurzer Zeit, etliche einfache Arten wie Ena montana oder Cochlicella acuta auf Artniveau zu bestimmen. Dabei wird nicht mit Bestimmungsschlüsseln gearbeitet. Die Mollusken lassen sich am schnellsten mit übersichtlich zusammengestellten Bildern und Verbreitungskarten bestimmen.

Im Hauptteil (im Bild also die linke und mittlere Seite) wird zu jeder Art eine kurze und prägnante Beschreibung gegeben, Grösse, Lebensraum, eine Verbreitungskarte (dieselbe wie in der Quick-ID), sowie falls bekannt, Angaben zur Biologie, Fortpflanzung und Gefährdung. Die meisten Arten (darunter alle deutschen) sind mit Fotos von etwa 4-8 Gehäusen versehen, in denen auch ein wenig die Variabilität der Arten deutlich wird.

Das Buch eignet sich für studentische Exkursionen, zoologische Bestimmungsübungen, für spezielle Vorhaben wie ökologische oder archäologische Forschungsprojekte, wissenschaftliche Recherche im Fachgebiet Malakozoologie, sowie für behördliche Belange im Naturschutz, vor allem wenn es um die sichere Bestimmung gefährdeter Arten geht.
 

European non-marine molluscs book

Diese Buchansichten verdeutlichen die besondere Art der Bindung. Die Quick-ID ist als Schweizer Broschüre am Ende des Buches eingebunden, und hat auch eine eigene Titelseite mit einem Inhaltsverzeichnis.

European non-marine molluscs book

Eine aufgeschlagene Seite als Beispiel. Rechts das Inhaltsverzeichnis der Quick-ID.


Bedeutung von Weichtieren

Weichtiere haben Bedeutung in etlichen Bereichen des menschlichen Lebens. Neben den Insekten und Spinnentieren gehören die Mollusken mit weit über 2000 Arten zu den artenreichsten Tiergruppen in Europa.
Bislang gab es kein umfassendes Bestimmungsbuch, dass auch die Arten Südeuropas einschloss.

Weichtiere haben im Naturschutz eine Bedeutung, besonders in Süsswasserbiotopen. Viele einheimische Arten sind bedroht und für ihren Schutz ist eine sichere Bestimmung unerlässlich.

In der modernen Forstwirtschaft werden zunehmend Lebensräume bodenbewohnender Weichtierarten zerstört. Es ist wichtig zu erkennen, welche Arten vor Ort vorkommen.

Einige Arten treten als Schädlinge in der Landwirtschaft auf. Ein sicheres Ansprechen der Arten und Kenntnisse über ihre Lebensweisen sind Grundlage für ihre Bekämpfung.

In der Medizin und Tiermedizin haben einige Weichtierarten Bedeutung als vorübergehende Wirtstiere von Parasiten. Es ist unerlässlich, diese von ähnlichen Arten sicher zu unterscheiden.

Das Buch erschien im Oktober 2012. Im folgenden Jahr verkauften sich weltweit über 500 Bücher, eine Sensation für ein derart spezialisiertes Fachbuch. Das Bestimmungsbuch hat sich schnell als ein bedeutendes Standardwerk zur Bestimmung europäischer Mollusken durchgesetzt.
Nicht ohne dass es auch scharf kritisiert wurde, vor allem von bestimmten Fachleuten. In sehr vielen Fachgebieten besteht unter Fachexperten nicht nur eine starke Konkurrenz, sondern oft auch wenig Wohlwollen, wenn Kollegen etwas realisieren, was man selbst, wenn man nur die Zeit hätte, besser machen könnte. Das scheint auch hier ein wenig zuzutreffen. Trotzdem kein Grund, den Stift liegenzulassen.


Deutscher PrintStars Preis 2013

Im Oktober 2013 wurde "European non-marine molluscs" in Stuttgart mit einem Sonderpreis der deutschen Druckindustrie ausgezeichnet, als eines der zehn innovativsten Druckerzeugnisse des Jahres 2012. Dies war ein sehr aussergewöhnlicher Preis, da wissenschaftliche Publikationen normalerweise nicht zu den auf solchen Events prämierten Produkten gehören, und schon gar nicht solche aus derart exotischen Fachgebieten.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass wirtschaftliche Aspekte und das Verhältnis zwischen Kosten und erzieltem Ergebnis eher weniger zu den Kriterien gehören, die in der Jury als Bewertungskriterium herangezogen werden. Bei solchen Events werben vor allem die Global Players der Druckereibranche eines hochindustrialisierten Landes für ihre neuesten und innovativsten Produkte.
Die ungewöhnliche Idee, eine Schweizer Broschüre (so heisst die Quick-ID in der Druckereifachsprache) im hinteren Teil "verkehrt herum" in ein Fachbuch einzuheften und dadurch eine drei-Seiten-Ansicht eines Buches zu ermöglichen, wurde mit hohem Respekt gewürdigt.

So war der PrintStars Event in Stuttgart auch durchaus ein besonderer Tag für die Drucker des Göttinger Tageblatts, welches 2012 ganz einfach die Druckerei der örtlichen Tageszeitung war, die mit dem Offsetdruck ein Zusatzgeschäft unterhielt. Unter den Top Ten der deutschen Druckindustrie zu landen, gehörte da nicht gerade zum Tagesgeschäft.
Leider wurde die Tageblatt-Druckerei 2016 abgewickelt, der Druckbetrieb des Zeitungskonsortiums zentralisiert, und die Göttinger Zeitungen werden seitdem jede Nacht hunderte Kilometer mit dem Lkw durch Niedersachsen gefahren.

PrintStars award 2013

"European non-marine molluscs" auf dem PrintStars Event in Stuttgart, 16. Oktober 2013. Foto: J. Neumann.

Korrekturen und Ergänzungen:

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