Über uns

Planet Poster Editions wurde 1998 von uns - zwei Studenten der Universität Göttingen, Francisco Welter-Schultes und Ralph Krätzner - gegründet. Am Anfang stand eine Idee von Francisco Welter-Schultes:

Nachdem er über drei Jahre lang durch die beiden amerikanischen Kontinente getrampt war (New York - Feuerland - Französisch-Guyana) und die unglaublichsten Abenteuer erlebt hatte (hier ein Link zur Autobiographie Umweg nach Cayenne), half er in Schleswig-Holstein im Museum "Haus der Natur" in Cismar an der Museumskasse aus. Dort hing ein Poster über die Entstehung des Lebens, nach dem sich immer wieder Museumsbesucher erkundigten. Da dieses Poster damals 40 DM kostete, war es den Besuchern meist zu teuer.

Dieses Poster "Entwicklung des Lebens", das seit 1957 unverändert aufgelegt wurde, war ausserdem nur mit einem Beiheft zu beziehen - die Besucher wollten in der Regel nur das Poster haben. Aus dieser buchstäblichen Nachfrage entstand die Idee, so ein Poster selbst zu entwerfen und zu verkaufen - die allerdings schnell wieder verworfen wurde, da weder er noch jemand anders im kleinen Privatmuseum solide Kenntnisse über den aktuellen Stand der Geowissenschaften hatte.
Jahre später sah das schon anders aus. Francisco Welter-Schultes studierte an der Universität in Göttingen Biologie und Geologie und traf dort auf Ralph Krätzner aus Fulda. Ralph Krätzner war in seiner Jugend nur bis nach Südfrankreich getrampt (hatte dort weniger spektakuläre Abenteuer erlebt) und studierte Biologie und Chemie. Wir entschieden uns, die Idee zu zweit umzusetzen und verbrachten ab 1997 viel Zeit mit wissenschaftlicher Recherche und Zeichnen.

Nach 14 Monaten nächtelanger Arbeit lag dann endlich ein druckreifes Poster vor - wir kratzten die letzten Bafög-Ersparnisse für die Druckkosten zusammen und druckten im Sommer 1998 bescheidene 2000 Exemplare des Posters "Life on Earth", in englischer Sprache.

Wir rechneten anfangs gar nicht damit, dass ein rein deutschsprachiges Poster sich rentieren würde. Doch wir merkten schnell, dass wir uns getäuscht hatten. Alleine im Göttinger Buchhandel gingen die englischen Poster so schnell weg, dass die Kosten sich bereits amortisiert hatten - noch ehe wir nach ein paar Wochen die Rechnung für den Druck der Poster überhaupt zugeschickt bekommen hatten. Wenige Monate später brachten wir die deutschsprachige Übersetzung, "Lebendiger Planet" heraus, das noch Jahre später unser bestverkauftes Poster sein sollte.

Durch die hohe Nachfrage nach diesem Poster ermutigt, folgten weitere Wissenschaftsposter: Über Astronomie, Tiere, Pflanzen, Eisenbahnen. Ab 2003 erschienen sogar Bücher bei Planet Poster Editions.

Noch heute werden unsere Themen mit derselben Gründlichkeit und wissenschaftlicher Präzision recherchiert - und so ist jedes unserer Poster immer ein einzigartiges Produkt. So flossen alleine in das Poster "Der Sternenhimmel" über 200 Arbeitsstunden an Recherche. Denn wir stellten bald fest, dass fast ausnahmslos alle Sternenkarten, die wir zu sehen bekamen - auch die der renommiertesten Verlage! - in Helligkeiten und Sternnamen eine Fehlerrate von 5-10 % aufwiesen, einfach weil anscheinend seit Jahrzehnten aus älteren Karten abgeschrieben wurde. Für eine Firma, die Angestellte bezahlen muss, wären 200 Stunden Recherche für ein kleines 7,50 Euro-Poster einfach nur unwirtschaftlich. Wir jedoch recherchieren selber - wir sind selbständig und müssen uns daher keinen Stundenlohn bezahlen. Sicherlich liegt auch darin ein kleines Geheimnis unseres Erfolgs.

Francisco Welter-Schultes (links) und Ralph Krätzner (rechts),
auf der Frankfurter Buchmesse 2000

Ein weiteres Geheimnis ist sicherlich das beherzigen einer weder in der Wirtschaft noch in Staatshaushalten bekannten Regel zu sein (und wenn sie doch bekannt sein sollte, dann unteriegt sie strengster Geheimhaltung): gib grundsätzlich nur das Geld aus, das du dir auf dem Konto selber gespart hast. Wir haben nie Kredite aufgenommen.

Auslieferung war das nächste Problem.
Am Anfang haben wir noch jedes Poster selbst gerollt, an die Buchhandlungen verschickt, Rechnungen geschrieben und aufgepasst, dass diese auch bezahlt wurden. Das wurde jedoch recht schnell eine ziemliche Strapaze, und so waren wir froh, 1999 mit der Göttinger Firma GVA (einem Ableger des Lamuv-Verlages) eine zuverlässige Auslieferung gefunden zu haben. Die Zusammenarbeit mit der GVA hat sich sehr gelohnt.
2001 haben die Buchhandelsvertreter von Lamuv (und Steidl und anderen Verlagen) uns in ihr Programm aufgenommen, forderten jedoch bald eine weitere Investition, da die Poster in den meisten Buchhandlungen nur schwer präsentiert werden konnten. Im Januar 2002 brachten wir dann eine Planet-Poster-Box heraus, was einen Boom bei den Posterverkäufen auslöste und die Verkaufszahlen vor allem im Buchhandel in die Höhe schnellen liess.

Ein paar Jahre danach hatten wir so viel Geld zusammen (wir fahren beide kein Auto und verbrauchen kaum Geld), dass sich trotz riesiger Steuerbeträge immer höhere Summen angehäuft hatten, die auf irgendwelchen Konten einfach nur rumlagen. Wir entschieden uns, in 2005 Göttingen zwei Dächer zu mieten, das Geld in die Umwelt zu investieren und zwei Photovoltaikanlagen zu errichten. Damit produzieren wir bis mindestens in die Jahre 2035-2040 umweltfreundlichen Solarstrom für etwa 10-12 Haushalte und leisten einen kleinen Beitrag für die Zukunft. Wir sind der Meinung, dass das jede Firma machen könnte. Und andere Firmen machen ganz andere Gewinne. Dächer gibt es genug in Deutschland. Wer selber Strom verbraucht und genug Geld hat, sollte zumindest den eigenen Strom selbst produzieren und sich nicht bequem darauf verlassen, dass andere schon dafür sorgen, dass genug Atomkraftwerke gebaut werden.
Übrigens steht auch auf den Dächern der GVA-Lagerhallen eine Photovoltaikanlage, die ist sogar noch grösser als unsere, 2005 war sie die grösste im Göttinger Stadtgebiet. Wir hatten "nur" die zweitgrösste.

2005 machte uns die GVA darauf aufmerksam, dass das Verschicken einzelner Poster an Privatkunden ganz schön unwirtschaftlich sei. Es kostete viel zu viel Arbeit, den ganzen immer bürokratischeren Erfordernissen der EU zu entsprechen und für jeden einzelnen Kunden eine eigene Datei anzulegen und diese bis in alle Ewigkeit pflegen zu müssen. Ralph Krätzner hatte daraufhin die Idee, dann eben selbst einen Online-Shop zu programmieren, und nicht nur Poster dort zu vertreiben, sondern auch andere Produkte, die mit interessanten Wissenschaftsthemen zu tun haben. So entstand der Wissenladen, der Online-Shop mit den guten Ideen, der selbst inzwischen zu einem erfolgreichen Unternehmen geworden ist.

In den folgenden Jahren hielten wir den Betrieb beider Unternehmen - der Posterfirma und des online-shops - zwar problemlos aufrecht, aber unsere gleichzeitigen Vollzeit-Jobs im Wissenschaftsbereich an der Uni Göttingen füllen haben uns zeitlich sehr ausgefüllt. Daraus erklärt sich, dass wir pro Jahr nur ein oder zwei neue Poster herausbringen konnten.
Im Lauf der folgenden zehn Jahre haben immer mehr Firmen, die Poster herausgebracht haben, ihren Betrieb eingestellt. Wir haben mit Einzug des digitalen Zeitalters zwar einen leichten Rückgang in den Verkaufszahlen verzeichnet, allerdings nicht in einem Ausmass, die die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens in Frage gestellt hätte.

Hier noch die Liste mit den Postern, die wir im Lauf der Jahre herausgegeben haben (dies sind die Poster, die wir auch immer wieder nachdrucken):

1998 - Life on Earth, Lebendiger Planet
1999 - Mars, Schmetterlinge der Welt
2000 - Sonnensystem, Jupiter, Polarlicht, Erde, Mond
2001 - Dinosaurier, Fische der Tiefsee, Pinguine, Tagfalter, Nachtfalter, Süsswasserfische, Meeresfische, Saturn
2002 - Entwicklungsgeschichte der Menschen, Leben im Bernstein, Uranus
2003 - Sternenhimmel, Maria Sibylla Merian (4 Motive)
2004 - Bahnposter (8 Motive), Sonne, Venus, Himmelsobjekte, Stammbaum, Evolution
2006 - Weltkarte, Wale und Delfine
2007 - Gefiederte Dinosaurier, Korck-Tierposter (7 Motive)
2008 - Korck-Tierposter (2 weitere Motive)
2009 - Tiere im Zoo
2011 - Einheimische Gartenvögel
2014 - Heilpflanzen, Giftpflanzen, Schneekristalle
2016 - Periodensystem der Elemente, Obst und Nüsse, Sonne und Planeten
2017 - Bedrohte Tiere, Mineralien

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