Das Sternbild Virgo, die Jungfrau

Das Sternbild Jungfrau gehört mit zu den Tierkreiszeichen und ist am einfachsten zwischen Februar und Anfang Juli zu beobachten. Der helle Stern Spica markiert das Sternbild auch in hellen Mondnächten. Spica ist nach Arctur im Bootes der hellste Stern am Frühlingshimmel. Von Spica verläuft in Richtung Osten eine Kette aus Sternen. Der hellste Stern im Nordteil der Jungfrau ist Vindemiatrix.

Objekte
Die entfernte Galaxie M104 zeigt sich im Fernglas als leuchtender Nebelfleck, außerdem findet man zwischen Jungfrau und Löwen ein großen Feld mit zahlreichen Galaxien. Setzt man ein Fernglas auf ein Stativ und beobachtet diesen Bereich sorgfältig in dunklen Nächten, sollte man viele Nebelflecken sichten können. Jeder einzelne ist dabei eine Galaxie in einer Entfernung von vielen, oft über 100 Millionen Lichtjahren.

Geschichte
Bei den Sumerern stand die Gegend des heutigen Sternbildes für die Kornähre. Bei den Persern war es Khosha oder Khusak, die Weizenähre. Für die Griechen stand das Sternbild für die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, die von Pluto in die Unterwelt entführt wurde. Nach Demeters Flehen um Freilassung entschied Zeus, dass sie einen Zeit lang bei ihrer Mutter sein durfte, um den anderen Teil der Zeit bei Pluto zu verbringen. Dies kann als Anspielung auf die Ernte der der Kornähre und den Wechsel der Jahreszeiten aufgefasst werden.

Eine weitere Quelle berichtet von Ikarios, der von Bacchus eine Weinrebe geschenkt bekam. Er bat den Trunk in seinem Geschäft an. Ikarios ist am Himmel zu sehen als Bootes (s. Bootes), der Winzerkarren wäre dann der Große Wagen und die Jungfrau ist Vindemiatrix, die "Winzerin". Auf Sternkarten wir die Jungfrau oft dargestellt mit Palmenzweig und mit der Spica, der "Weizen-Ähre", nach der der Hauptstern des Sternbildes seinen Namen hat.